Größer als bisher und ganz modern: Sie wird
eine der schönsten und modernsten deutschlandweit, die neue Jugendherberge in
Saarburg. Das hat der Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen
Jugendherbergswerks angekündigt. Eine Investition in Höhe von mehr als sechs
Millionen Euro ist dem Verband dieses Ziel wert. Während der Infoveranstaltung
der Stadt Mitte Mai zu aktuellen Projekten in der Stadthalle Saarburg haben
Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender des Landesverbands, und der beauftragte Planer
Matthias Dimmer vom gleichnamigen Architekturbüro in Stadtkyll (siehe Entwurf) die Pläne für
den Um- und Anbau vorgestellt.
Am
bisherigen Standort auf dem Bottelter in Saarburg ist das erweiterte, künftig
dreistöckige Gebäude-Ensemble geplant. Ein idealer Standort für die
Jugendherberge, nicht allein wegen des traumhaften Blicks ins Saartal, sondern
auch wegen ihrer zentralen Lage und der fußläufigen Erreichbarkeit der
Innenstadt, da sind sich der Vorstandsvorsitzende und Bürgermeister Jürgen Dixius
einig. Über die im Bebauungsplan festzulegende Gebäudehöhe und -kubatur soll
gewährleistet werden, dass sich der künftige Gebäudekomplex gut in die
Silhouette auf dem Bottelter einfügt.
Insgesamt
wird die Jugendherberge wachsen: Hielt sie in der Vergangenheit 103 Betten vor,
werden es künftig 176 Betten sein. 30.000 Übernachtungen jährlich – statt wie
bisher 12.500 – hat sich der Landesverband zum Ziel gesetzt. Anders als bisher
soll das Haus künftig das ganze Jahr über geöffnet bleiben.
Vom touristischen
Mehrwert durch dieses Angebot ist der Bürgermeister fest überzeugt. Dies zeige
sich nicht erst, seit die Jugendherberge im Frühjahr 2015 wegen Mängeln beim
Brandschutz und geforderten Nachbesserungen schließen musste. Gerade auch für
Familien, die Saarburg und die Region besuchen wollen, habe sich die
Jugendherberge in den zurückliegenden Jahren zur wichtigen Alternative zu
anderen Übernachtungsangeboten entwickelt.
Vier der
insgesamt 36 Gästezimmer werden barrierefrei sein. 32 Zimmer sind als
Fünf-Bett-Zimmer konzipiert. Alle Zimmer werden mit Dusche und Toilette
ausgestattet. Zwar bleibt der Altbau bestehen, erhält jedoch einen komplett
neuen Eingangs- und Empfangsbereich. Neben der Rezeption werden die Gäste im
Erdgeschoss unter anderem mit einem Bistro, einer Cafébar, einer
SB-Automatenzone und dem Restaurantbereich empfangen. Die Planung sieht ein
Restaurant mit „Frontcooking“-Küche und Blick über die Saar vor.
Der frühere
Gästetrakt im Altbau wird Aufenthalts- und Veranstaltungsbereich mit
großzügigem Raumangebot. Nicht weniger als sechs Seminarräume - zwischen 20 und
70 Quadratmetern groß - sowie einem 140 Quadratmeter großen Saal mit bis zu 170
Plätzen sind vorgesehen. Ein zusätzlicher attraktiver Aufenthaltsort verspricht
die geplante große Dachterrasse zu werden. Auch einen Spiel- und Freizeitraum
sowie einen Außen-Erlebnisbereich – unter anderem mit Lagerfeuerplatz und
Grillhütte – sieht die Planung vor.
20
Pkw-Stellplätze wird es unmittelbar an der Jugendherberge geben. Bezüglich des
zu erwartenden Verkehrsaufkommens bei erweitertem Herbergsbetrieb und der
Verkehrsführung in der schmalen Straße Bottelter sieht Geditz wie Dixius kein
Problem. Nach seiner Erfahrung reise der Großteil der Gäste mit dem Zug an und
laufe zu Fuß vom Bahnhof zur Herberge beziehungsweise von dort aus in die
Stadt, erläutert Vorstandsvorsitzender Geditz. Das Busaufkommen halte sich sehr
in Grenzen, ihn hätten bislang nie diesbezügliche Beschwerden erreicht.
Bürgermeister
Jürgen Dixius verweist darauf, dass die Straße bis vor wenigen Jahren, als es
noch den Reitstall auf dem Bottelter mit 54 Pferden gab, deutlich stärker
befahren gewesen sei.
Die im Rahmen
des Bebauungsplanverfahrens von der Verwaltung in Auftrag gegebene verkehrsplanerische
Untersuchung durch das Fachbüro Vertec kommt zu folgendem Ergebnis: „Die
ausgewiesenen Mehrbelastungen durch die Umbaumaßnahmen der Jugendherberge
führen aus verkehrsplanerischer Sicht weder hinsichtlich der Funktion
(Leistungsfähigkeit und Verkehrsfluss der betroffenen Knotenpunkte) noch
bezüglich der Gestaltung (Ausbaugrad, Querschnitt der betroffenen Streckenzüge)
zu Problemen.“
Nach
Zählung, Auswertung und Prognose des Fachbüros sind entlang der Zufahrtsstraße
zur Jugendherberge künftig 126 Fahrten täglich zu erwarten. Das entspreche 63
Zu- und 63 Abfahrten. Die Zahl beinhaltet alle Fahrten – vom Lieferverkehr über
An- und Abreisen, Hin- und Wegfahrten von Personal oder Gästefahrten zum
Einkaufen in die Stadt. Sechs dieser Fahrten, drei Zu- und drei Abfahrten,
entfallen auf Lkw und Busse.
Der Beginn
der Um- und Anbauarbeiten ist für Herbst 2017, die Eröffnung für April 2019
geplant.