Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Konzept zur Starkregen- und Hochwasservorsorge für die ehemalige Verbandsgemeinde Saarburg fertiggestellt. In diesem Jahr beginnt nun die Aufstellung eines analogen Hochwasserschutzkonzeptes für alle Ortsgemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Kell am See.
Diese werden von kleineren Bächen durchzogen, lediglich in der Ortsgemeinde Zerf fließt ab der Ortsmitte die Ruwer als Gewässer zweiter Ordnung. Bei den übrigen Gewässern handelt es sich um Gewässer dritter Ordnung.
Die Starkregengefährdungskarte des Landesamtes für Umwelt (https://wasserportal.rlp-umwelt.de) weist eine erhöhte Abflusskonzentration nach Starkregen in den verschiedenen Ortslagen auf. Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell möchte daher für die Ortsgemeinden örtliche Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte erstellen, um den Stand der Vorsorge in allen Bereichen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Mit der Auftaktveranstaltung am 30. März 2023 um 19 Uhr in der Siebenbornhalle Mandern startet offiziell der Prozess zur Aufstellung dieser Konzepte. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Es werden neben der Verbandsgemeindeverwaltung, den Ortsgremien und Feuerwehren auch die zuständigen Fachbehörden und weitere Maßnahmenträger - wie beispielsweise Verbandsgemeindewerke, Forst, Straßenbaulastträger und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) - beteiligt.
Darüber hinaus werden im Rahmen von örtlichen Bürgerforen auch die Bürgerinnen und Bürger mit eingebunden und sind herzlich zur Mitwirkung eingeladen. Die Termine dieser Bürgerforen werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.
In die Erarbeitung einbezogen werden neben vorliegenden Daten zu den Gewässersystemen auch Analysen zu vergangenen Überschwemmungsereignissen und dem Abflussverhalten des Wassers bei Starkregen sowie zu bereits umgesetzten Vorsorgemaßnahmen und Potenzialen zur weiteren Verbesserung des öffentlichen wie privaten Hochwasserschutzes. Bei Ortsbegehungen werden, gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde und der Feuerwehren, die neuralgischen Punkte und potenziellen Gefahrenstellen inspiziert, um schließlich passgenau Lösungen entwickeln zu können.
Ziel des Konzepts ist es, Handlungsbedarfe aufzuzeigen, konkrete Maßnahmenpotenziale und Aufgaben zu formulieren und Verantwortlichkeiten sowie Zeiträume zu benennen, in denen die angedachten Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Durch solche zielgerichteten Vorsorgemaßnahmen kann das Schadensausmaß gesenkt werden.
Hochwasservorsorge ist eine gemeinsame Aufgabe von Kommunen und Bevölkerung. Der persönliche Schutz vor Schäden durch Hochwasser und Überschwemmungen nach Starkregen fängt am privaten Eigentum an. Im Rahmen der Bürgerversammlungen werden Möglichkeiten und Pflichten zum Schutz des privaten Eigentums vorgestellt, welche die öffentliche Überflutungsvorsorge optimal ergänzen; so auch der private Objektschutz und die Versicherung gegen Elementarschäden.
Zur Entwicklung passgenauer Maßnahmen sind außerdem Erfahrungen und das Hintergrundwissen der Bürgerinnen und Bürger aus vergangenen Starkregen- und Hochwasserereignissen wichtig und notwendig. Diese können in den Workshops aktiv mit eingebracht werden.