„Asiatische Hornisse – erkennen, melden, bekämpfen“


Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell lädt alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Asiatische Hornisse – erkennen, melden, bekämpfen“ ein. In den letzten Jahren hat sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in Europa rasant ausgebreitet und wird zunehmend auch in unserer Verbandsgemeinde zum Problem.

Seit dem Erstnachweis in Deutschland 2014 in Karlsruhe sind allein in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 mehr als 640 Nester beseitigt worden, im Saarland rund 450. Bei einer versehentlichen Annäherung an ein Nest greifen die Tiere an und verteidigen ihre Nester mit deutlich mehr Individuen als heimische Arten – mitunter mehrere hundert auf einmal. Rund die Hälfte aller Betroffenen benötigt nach einem Stich ärztliche Hilfe, in Südeuropa kommt es jährlich zu Todesfällen. Jedes neue Volk dieser Hornissenart frisst im Schnitt rund 12 Kilogramm Insekten, darunter Mücken, Bienen und Hummeln. Wenn Bestäuber wie Bienen und Hummeln dadurch ausfallen, trifft das nicht nur die Umwelt, sondern auch Landwirte, Obstbauern und Gartenbesitzer.

Zum 24. März 2025 hat die EU-Kommission die Hornisse als „invasiv, aber etabliert“ eingestuft. Länder, in denen sie vorkommt, sind verpflichtet, Tiere und Nester bei Fund abzutöten. Bis zum 30. Juni 2025 gilt eine Regelung, nach der die Bekämpfung durch die Naturschutzbehörden koordiniert wird. Danach dürften Grundstückseigentümer stärker in die Verantwortung genommen werden – vor allem in Bereichen ohne unmittelbare Gefährdung öffentlicher Einrichtungen.

Referent Carsten Emser, pensionierter Berufsoffizier und passionierter Imker aus Baldringen, ist ehrenamtlicher Mitarbeiter der Oberen Naturschutzbehörde (SGD Nord) und seit mehreren Jahren zertifizierter Wespen- und Hornissenumsiedler. Sein Einsatzgebiet erstreckt sich über 10.000 km² von Prüm bis Saarburg und von Neuerburg bis Idar-Oberstein. Seit Anfang 2024 bekämpft er aktiv asiatische Hornissen in West-Rheinland-Pfalz.

Emser gibt in seinem Vortrag nicht nur einen Überblick über gesetzliche Vorgaben und fachliche Hintergründe, sondern teilt vor allem praxiserprobte Tipps zur sicheren Erkennung, Meldung und Handhabung von Nestern. Die Veranstaltung bietet außerdem die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.