Neue Gedenktafeln in Palzem und Nennig erinnern an ermordete Widerstandskämpfer


An die Erschossenen erinnern nun zwei Gedenktafeln, die am Samstag, 17. Mai, an der Friedhofsmauer in Nennig und an der Trauerhalle in Palzem enthüllt wurden.

Hierzu fand am Nachmittag eine Gedenkfeier auf dem Friedhof in Nennig statt. Bereits am Vormittag des gleichen Tages hatte in Palzem eine stille Einweihung der dortigen Gedenktafel stattgefunden. Die Veranstaltungen waren Teil eines gemeinsamen Projekts des Geschichtsleistungskurses des Gymnasiums Saarburg und des Vereins NS-Familien-Geschichte e.V.

Die neuen Gedenktafeln sind zweisprachig in Deutsch und Französisch gehalten und nennen die Namen der Opfer und die Hintergründe sowie über einen QR-Code weiterführende Informationen zu den Männern, die im Herbst 1944 in der Region für ihren Mut bestraft wurden.

Zu den in Palzem hingerichteten Opfern gehörten die Französinnen und Franzosen Marcel Voyat, Henri Uguccioni und der erst sechzehnjährige Edmond Helck, die am 4. September 1944 verhaftet und - nach heutigem Kenntnisstand - am 8. September 1944 auf dem Friedhof in Palzem erschossen wurden.

An der Enthüllung in Palzem nahmen Angehörige der erschossenen französischen Widerstandskämpfer teil sowie Vertreter des französischen Vereins Les Enfants de Joudreville aus Piennes und Mitglieder des Ortsgemeinderates. Die Gäste wurden von Matthias Sauerwein in Vertretung für Ortsbürgermeister Florian Wagner begrüßt. An der Gedenkfeier in Nennig nahm Erste Beigeordnete Simone Thiel als Vertreterin der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell teil.

Der Geschichtsleistungskurs des Gymnasiums Saarburg hatte mit seinen Schülerinnen und Schülern umfassende Recherchen zu den Opfern durchgeführt und die erarbeiteten Unterrichtsmaterialien werden - zusammen mit allen Forschungsergebnissen - auf der Website des Projektes zur Verfügung gestellt: www.gedenkprojekt.ns-familien-geschichte.de

"Wir sind sehr dankbar und berührt über die Begegnung mit den Familienangehörigen der Erschossenen. Wir bedanken uns bei allen, die dieses Treffen ermöglicht haben. Ein großer Dank gilt der Gemeinde Palzem für die Unterstützung des Projektes", so Katrin Raabe vom Verein NS-Familien-Geschichte.